Weiterentwicklung einer mobilen Schnellbauwand zur räumlichen Trennung der Beschäftigten im Gleisbereich von der Gefahrenquelle Zugfahrt
Bei Arbeiten im Bereich von Gleisen kommt es immer wieder zu schweren Unfällen, indem Beschäftigte den Gefahrenbereich betreten und von Zügen erfasst werden. Es existiert derzeit keine verhaltensunabhängige Sicherungsmaßnahme, die wirkungsvoll das Betreten des Gefahrenbereichs verhindert. Der Ansatz einer mobilen festen Schnellbauwand hat das Potential, dieses Problem zu lösen.
Die Idee der mobilen Schnellbauwand stellt eine äußerst innovative Weiterentwicklung der bisher gebräuchlichen Festen Absperrung dar. Dieses Projekt wurde initiiert, um die gewünschte Wirkung einer mobilen Schnellbauwand und deren Anwendungssicherheit zu erreichen.
Die klare Trennung von Beschäftigten im Gleisbereich von der Gefahrenquelle Zugfahrt durch eine mobile Schnellbauwand, würde eine ganze Reihe Vorteile mit sich bringen:
- Das Betreten des Gefahrenbereichs ist nicht mehr möglich.
- Die Beschäftigen hinter der mobilen Schnellbauwand sind sicher.
- Die Bahn kann im Gegensatz zur Festen Absperrung bei Geschwindigkeiten größer 120km/h auf akustische Warnungen verzichten, was u.a. zum Emissionsschutz beiträgt.
- Züge können Baustellen schneller als bisher passieren, wodurch die Leistungsfähigkeit der Bahn insgesamt erhöht wird.
In diesem Projekt werden auf der Grundlage von Messungen am Gleis und Computersimulationen Konstruktionsvorschläge abgeleitet, die in verschiedene, die mobile Schnellbauwand optimierende, Konstruktionsansätze münden. Durch diesen stetigen Wissenstransfer entsteht iterativ eine mobile Schnellbauwand, welche die gestellten Anforderungen optimal erfüllen wird. Am Ende des Projektes werden umfangreiche Untersuchungen der FSA zur Wirksamkeit und Zuverlässigkeit der mobilen Schnellbauwand stehen.
Bisher wurden vier Protoypen getestet. Prototyp 4 (s. Foto) besteht aus einer zaunartigen Metallkonstruktion, welche mit einem Kunststoffnetz straff bespannt ist. Durch vergleichende Messungen der aerodynamischen Belastungen mit und ohne Prototyp 4 direkt am Bahngleis konnte der Nachweis erbracht werden, dass dieser die Beschäftigten am Gleis sicher vor aerodynamischen Belastungen schützt. Dabei sind die aerodynamischen Belastungen hinter der mobilen Schnellbauwand bei einer Zuggeschwindigkeit von 160 km/h stets kleiner als bei der Passage von Zügen mit 120 km/h auf freiem Feld in 2,30m Entfernung von der Gleismitte. Insbesondere wirkt der Prototyp 4 gegen die Belastungen durch den Fahrtwind, denn dieser wird auf rund 20 % der ursprünglichen Werte abgesenkt.
Ansprechpartner:
Dr. Dirk Lorenz
Dirk.Lorenz@ fsa.de